Traditioneller Volksmusikabend 2024 am Kirtamontag
Jeder Platz im Saal des Gutsgasthofs in Thambach war besetzt, als die Innleitn-Musi mit der „Heidrun-Polka“ den Volksmusikabend am Kirchweihmontag eröffnete. Die für ihre böhmische Spielweise bekannte Gruppe besteht seit 35 Jahren und setzt sich aus der Harfenistin Doris Schwarzenböck, Tobi Lerner mit der Ziach, Vater und Sohn Franz Schwarzenböck mit Bariton und Bassflügelhorn sowie Sepp Huber mit einem Flügelhorn, zusammen und brillierte mit ihren Stücken “Am Freitog scho kemma“, der „Weinkeller Polka“ vor der Pause und nach der Pause mit „In der Burgschänke“ sowie „Rozkolisana“. Anderl Maier aus
Stierberg, erst vor kurzem für seine 50-jährige Mitgliedschaft bei den Reichertsheimer Trachtlern geehrt, fungierte erstmals als Sprecher. Mit vielen Anekdoten und hintersinnigen Geschichten würzte er die Ansage der Gruppen. Die Sorgen eines Wastl Fanderl, dass es einmal mit der Volksmusik nicht weitergehen könne, hätte er nicht, wenn er auf die Bühne schaue, so der Sprecher.
Die Stimmung unter den Sängern und Musikanten auf der Bühne war ausgesprochen heiter und gelöst und übertrug sich schnell auf die Besucher. Die Starnberger Fischerbuam, vier junge Männer, begleitet von Ziach und Gitarre begannen ihrem Namen entsprechend mit dem Lied „Mia san de selln Fischerbuam“. Sie leiten ihren Namen von der Starnberger Fischertracht ab, sind aber selbst keine Fischer. Dennoch nahm sie Anderl Maier aufs Korn. Böse Zungen, so der Sprecher und selbst passionierter Jäger, würden behaupten, dass nirgends so viel gelogen werde, wie bei den Jägern und bei den Fischern, wobei es sich bei den Jägern lediglich um Überschätzungen handeln würde. Die Starnberger Fischerbuam reagierten prompt mit einer Änderung ihres Liedprogramms und gaben dem Sprecher mit einem Wildererlied, in dem nicht gerade zimperlich mit den Jägern umgegangen wird, kräftig heraus.
Virtuos spielte das Baldhamer Virtuosen-Terzett auf und machte damit seinem Namen alle Ehre. Mitglieder des Trios sind Dr. Gertrud Huber mit der Zither, Doktor der Volksmusikforschung in Wien, ihre Tochter Maximiliane Norwood mit der Geige und mit der Musik fast weltweit unterwegs, sowie Reinhold Schmid mit der Kontragitarre, ein im Salzburger Land lebender Allgäuer. Sie entlockten ihren Saiteninstrumenten selten gehörte Klangfolgen. Mit dem Liebeslied „Kimm geh eina mei Bua“ begannen die Herzkirsch Dirndl ihre Darbietungen. Die Gruppe, bestehend aus den Sängerinnen Heidi Kebinger, Burgi Meier, Heidi Grundner und dem Begleiter Gust Grundner junior auf der Ziach, bot weiter mit dem Herbstlied „Aba aus is der Summa“, „Dankn für an jedn Tog“ und anderen einen bunten Strauß an Liedern dar. Die Reischamer Ziachmusi mit Heidi Grundner an der Harfe und Gust Grundner junior an der Ziach bereicherte das Programm mit dem „Moarwieser Boarischen“, dem „Olympiade Marsch“ und dem
Stück „Deiner“ Als Solo spielte Heidi Grundner auf der Harfe „Nielsja“ Ein besonderes Schmankerl war zum Schluss hin Gesang und Gegengesang der Herzkirsch-Dirndl mit den Starnberger Fischerbuam und dem Lied „Dirndl bist stolz oder kennst mi net“, bevor die Innleitn-Musi mit einem klangvoll-feinen „Mars
de Medici“ den Schlusspunkt setzte.
So schnell aber wurden die Akteure allerdings nicht von der Bühne gelassen und so erklang mit dem „Waldinger Boarischen“ gespielt von allen Musikanten, ein eindrucksvoller Abschluss. Die stimmungsvolle Athmosphäre des historischen Gutsgasthofs, die von den Trachtenfrauen liebevoll gestaltete herbstliche Dekoration und das kulinarisch zum Kirchweihmontag passende Angebot mit Kesselfleisch, Schlachtschüssel und Kirtaküacheln rundeten den gelungenen Abend ab.